Start-up unternehmen

Teil 3: Was beim Gründen zu beachten ist.

Laut IT.NRW gab es allein in der Emscher-Lippe-Region im Jahr 2020 rund 5300 Neugründungen. Wie eine Gründung abläuft, was beim Gründen beachtet werden sollte und wo ihr geeignete Ansprechpartner:innen und Beratung findet, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Am Anfang jeder Gründung steht eine Idee oder das Bedürfnis der eigene Chef zu sein. Die Idee sollte neu, innovativ und gut durchdacht sein. Mit einer guten Idee ist es meist mögliche eine Lücke auf dem Markt zu füllen. Wenn noch keine Idee vorhanden ist, können Kreativitätstechniken wie zum Beispiel eine Mindmap oder ein Brainstorming dabei helfen Ideen zu finden.

Ebenfalls wichtig beim Gründen ist das Team. Pia Grandt von den Andersmachern der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen sagt dazu:

„Aus der Erfahrung hat sich bisher gezeigt, dass es gut ist, wenn verschiedene Fachkompetenzen in einem Team vorhanden sind. Wenn eine App entwickelt werden soll, ist es natürlich wichtig einen Programmierer oder eine Programmiererin dabei zu haben. Es ist gut jemanden dabei zu haben, der das ganze inhaltlich und auch von der Struktur her versteht und Zusammenhänge gut darstellen kann. Gut ist natürlich auch, wenn man jemanden dabei hat, der das ganze Produkt dann auch an den Markt bringen kann, jemand der aus der wirtschaftlichen Perspektive drauf schaut, vielleicht sogar Preise kalkuliert, um zu sehen, dass das ganze wirtschaftlich ist“.

Pia Grandt
Pia Grandt ist in der Gründungsförderung bei den Andersmachern an der Westfälischen Hochschule tätig.

Der Businessplan bringt Struktur in die Planung

Sehr wichtig, aber auch individuell auf dem Weg der Gründung ist der Businessplan. Dieser bringt Struktur in eure Gründung und hilft dabei die Pläne für die Zukunft strikt und detailliert zu formulieren und zu diskutieren. Außerdem kann der Businessplan dabei helfen mögliche Risiken oder Fehler in eurem Plan aufzudecken.

Für Start-up Unternehmen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung: Fremdkapital, Inkubatoren, Acceleratoren oder Crowdfunding. Wichtig dabei ist es sich über die verschiedenen Vor- und Nachteile der Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren und genau darüber nachzudenken, was für euren Gründungsplan am Besten ist. 

Unter Fremdkapital versteht man Kredite von Banken, entweder von der eigenen Hausbank oder von speziellen Förderbanken. Hier haben die Geldgeber kein Mitspracherecht im Unternehmen.

Inkubatoren sind Unternehmen die Start-ups vor allem am Anfang finanziell mit Summen von 100.000 Euro bis zu 1 Millionen Euro unterstützen. 

Bei Acceleratoren sind die Summen zur Finanzierung meist etwas geringer, allerdings helfen diese Programme Gründer:innen dabei langfristig auf dem Markt zu bestehen

Beim Crowdfunding beteiligen sich oft viele Menschen mit einer geringen Menge Kapital an der Finanzierung eines Start-up Unternehmens. Die Investor:innen haben meist kein Mitspracherecht und sind somit stille Gesellschafter. 

Formalitäten gehören bei einer Gründung dazu

Zu jeder Gründung gehören Formalitäten, dazu gehören unter anderem: die Auswahl einer Unternehmensform, die Sicherung der Firmen- und Markenrechte und bei einer neuen Erfindung die Anmeldung eines Patents. Nah an den Formalitäten sind die Behördengänge, dazu gehört ein Gang zum Notar, um das Start-up zu gründen, die Eröffnung eines geschäftlichen Kontos, die Anmeldung im Handelsregister, die Gewerbeanmeldung und die steuerliche Erfassung beim Finanzamt. Außerdem solltet ihr euer Start-up beim Arbeitsamt und anderen wichtigen Akteuren wie der IHK, HKW oder der Berufsgenossenschaft anmelden.

Tipps für Gründer:

Auch wenn eine Gründung nicht einfach so nebenherläuft, solltet ihr die Motivation nicht verlieren. Dazu gibt es noch drei motivierende Tipps von Pia Grandt:

 „1. Traut euch: keine Angst haben und einfach versuchen, 2. Dranbleiben und nicht unterkriegen lassen, auch wenn Dinge passieren, die nicht vorhergesehen waren und 3. Spaß bei der Sache haben und den, auch wenn es mal eine Extraschicht gibt, nicht verlieren“.

Auch aus Rückschlägen bei der Gründung kann und sollte man lernen.

Wenn ihr Interesse am Gründen habt, gibt es in der Emscher-Lippe-Region eine große Anzahl von Stellen an die ihr euch wenden könnt. Unter anderem die Andersmacher an der Westfälischen Hochschule  und verschiedene Startercenter. Weitere infos zum Thema findet ihr auch in der dritten Folge vom digitalen Kaffee TV „Start-ups als Motor für die Emscher-Lippe-Region“ vom 26.05.2021. 

Veröffentlicht von Martin Spiecker am 10.06.2021
Autorin: Sarah Derks 

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