/Projektupdate

/I-CARE: Digitale Aufbruchsstimmung in der Pflegebranche

Die Herausforderungen in der Altenpflege sind groß: Die Sicherstellung und Weiterentwicklung der Pflegelandschaft in der Emscher-Lippe Region erfordert neue Lösungen. Durch die Verknüpfung sozialer und digitaler Innovationen können nachhaltige Impulse für die Versorgung, Betreuung und Begleitung wie auch für Fachkräftesicherung, moderne Beruflichkeit und Arbeitgeberattraktivität gesetzt werden. Dies passiert in der Altenpflege aber noch zu selten. An dieser Problematik setzt das Forschungsprojekt I-CARE an und untersucht zum einen, inwiefern sich Pflegeunternehmen in der Region für neue Lösungen im Zusammenspiel sozialer und digitaler Innovationen engagieren sowie zum anderen eine Begegnung zwischen Technikanbietern und Pflegeeinrichtungen herzustellen. Mit Hilfe von explorativen Analysen und regionalen Innovationsdialogen sollen neue digital gestützte Lösungsansätze für branchentypische Herausforderungen und Gestaltungsansätze identifiziert, tragfähige Akteurskonstellationen initiiert und Lösungswege herausgearbeitet werden.

Begrüßung zum Informations- und Innovationsforum - Digitalisierung
Bei Veranstaltungen wie hier im Bild sorgt das Projekt I-CARE zusammen mit Partnern für einen Austausch in der Branche.

Vorgehen und bisherige Ergebnisse

Zu Beginn des Projektes wurden Recherchen bezüglich technischer Anwendungen, Studien und Versorgungsherausforderungen in der Altenpflege durchgeführt, sowie Daten zur Pflegelandschaft der Emscher-Lippe Region analysiert. Darauf aufbauend wurde ein Interviewfragebogen konzipiert und Gespräche mit Pflegeeinrichtungen und kommunalen Einrichtungen geführt. Deutlich wurde dabei, dass vor allem die Finanzierung von technischen Innovationen ein Kernproblem für viele Einrichtungen darstellt. Es wurden zwei Workshops durchgeführt, die sich zum einen mit der Frage der Finanzierung beschäftigten und zum anderen technische Innovationen und deren gelungene Einführung in Altenpflegeeinrichtungen vorstellten, um erfolgreich konzipierte Innovationsstrategien zu vermitteln. Ein dritter durchgeführter Workshop bezog sich auf das digitale Lernen in der Altenpflegebranche, wobei der Begriff des Lernens weiter gefasst wurde und auch das Lernen über den Beruf der Altenpflege mit einbezog. Aufgrund der Situation in der Corona Pandemie wurde eine Ad Hoc Studie initiiert, die sich aus problemzentrierten Interviews, Fokusgruppen und einem Online Fragebogen zusammensetzt und so eine Mitwirkung von rund 80 Entscheidungsträgern des stationären und ambulanten Pflegesektors garantiert. Folgende Ergebnisse wurden daraus abgeleitet:

  • Für eine Digitalisierungsstrategie werden Investitionen in die Infrastruktur gebraucht, die mit Investitionen in das Personal verknüpft sind.
  • Technikeinsatz braucht Wissen und kompetente Mitarbeitende.
  • Digitale Schnittstellen zu Behörden und anderen Akteuren im Gesundheitswesen müssen weiter ausgebaut werden.
  • Die zeitnahe Einführung von Digitallösungen hat einen Schub erlebt (u.A. Angehörigenkommunikation).
  • Sowohl die Einführung als auch der Umgang mit digitaler Technik haben einfacher funktioniert als angenommen.
  • Vorbehalte gegenüber digitaler Technik wurde abgebaut.

Ein Ausblick in die Zukunft

Vor allem durch die Corona-Pandemie konnten Vorbehalte gegen technische Neuerungen in den Pflegeeinrichtungen abgebaut werden. Durch die Notwendigkeit der Nutzung wurde erkannt, dass technische Innovationen auch in der Altenpflege funktionieren und einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, dass der Arbeitsalltag weitgehend normal gestaltet werden kann. Im folgenden Projektverlauf sollen weitere Matching-Workshops gegeben und darauf aufbauend Reallabore durchgeführt sowie Collagen zur „Pflegewelt Emscher-Lippe. 2040“ konzipiert werden. Außer den beschriebenen Leistungen werden des Weiteren technische Innovationen aus anderen Branchen und deren Übertragbarkeit, beispielsweise von logistischen Prozessen, auf die Pflegebranche untersucht.

Ihre Ansprechpartner

Projektmitarbeiterin: /I-Care: Michaela Evans

Michaela Evans

Projektleiterin

Projektmitarbeiter /I-Care: Christopher Schmidt

Christopher Schmidt

Projektmitarbeiter

Veröffentlicht von Martin Spiecker am 10.12.2020.
Autor: Christopher Schmidt

Kontakt zu connect.emscherlippe

Projektkoordinator connect.emscherlippe
Martin Spiecker
Westfälische Hochschule
Neidenburger Str. 43
45897 Gelsenkirchen

Gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Logo Fördermittelgeber: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Logo: Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen