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Clubhouse - Um was geht es bei der Hype-App?
Aktuell wird das Internet von einer neuen sozialen Plattform überflutet. „Clubhouse“ ist zur Zeit die beliebteste App im App Store. Doch was verbirgt sich hinter der neuen Anwendung? Hier findet ihr alle Informationen:
„[…] Hier kommen Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um voneinander zu lernen und zuzuhören. Und das in Echtzeit.“ -joinclubhouse.com, 2021


Podcast, nur als Live-Format?!
Das soziale Netzwerk basiert ausschließlich auf Audioinhalten. Die Live-Audio-App ist wie eine Talkrunde, in der man sich dazu setzen kann und zuhört.
Der Clou bei der ganzen Sache: Man braucht eine Einladung, um sich registrieren zu können. Ohne Einladung eines bereits aktiven Clubhouse-User kann man die App nicht nutzen. Nach dem Beitritt haben Nutzer*innen die Möglichkeit in unterschiedliche Themenbereiche einzutauchen, die diskutiert und besprochen werden.
Warum ist Clubhouse so beliebt?
Durch eine persönliche Einladung entsteht Exklusivität. Momentan ist die Nutzung nur für iOS User freigeschaltet. Auch Stars und Influencer bewerben die App auf ihren Social-Media-Kanälen. Dadurch wird die Nachfrage automatisch höher. Wer nicht dabei ist, der will unbedingt rein. Auch die Mischung aus Live-Podcast und Twitter-Diskussion ist attraktiv. Mitmachen und auch seine Meinungen und Erfahrungen teilen bei einer aktiven Talkrunde macht Spaß. Die Clubhouse-Community hat einen breit gefächerten Bereich an Themen in der App, denen man sich anschließen kann. Der Live-Aspekt erzeugt beim Nutzer zudem ein Gefühl von Zugehörigkeit.
Durch die Exklusivität der App-Nutzung, löst das bei vielen Menschen ein FOMO-Effekt (fear of missing out = Angst, etwas zu verpassen) aus. Der geschätzte Marktanteil von Android am Smartphone-Absatz weltweit beträgt rund 87%. Schon allein dieser Teil der Menschen können die App nicht nutzen. Dadurch entsteht auch schnell ein Gefühl davon, nicht dazuzugehören. Jeder Nutzer kann einmalig zwei weitere Personen einladen. Ein Grund für die künstliche Verknappung von Clubhouse könnte ein reiner Marketingtrick sein, damit ein Wirbel um die App gemacht wird.
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Julia Eßlinger aus dem Projekt /digibusiness sieht die App vor allem mit einem kritischen Blick:
„Was Was ich bisher, von dem was ich so mitbekommen habe, kritisch sehe, ist die aktuelle Beschränkung auf ein System, da dies etwa 80% aller Smartphone Nutzer ausschließt, die fehlende Barrierefreiheit und der mangelnde Datenschutz.“
Der Datenschutz ist in der Tat einer der größten Kritikpunkte der App. Denn es wird der Zugriff auf das Adressbuch des Nutzers benötigt. Ebenfalls werden alle Gespräche durch die App aufgezeichnet. Laut Berichten sollen diese nach jedem Talk gelöscht werden. Bei Beschwerden von Missbrauch oder Ähnlichem sollen so aber unteranderem rassistische Äußerungen verfolgt werden. Kritisiert wird ebenfalls, dass die App eine Menge personenbezogene Daten sammelt.
Medienmacher Raul Krauthausen macht auf seinem Instagram Account darauf aufmerksam, dass die App Menschen ausgrenzt und nicht barrierefrei ist:
„Das ist, was der Menschheit gerade sicher NICHT fehlt hat!“ @raulkrauthausen, 18.Januar 2021
Was sicher ist: Die App erlebt einen großen Hype und ist auf einem sicheren Weg, sich in Zukunft einen Platz neben den sozialen Netzwerken ergattern. Mittlerweile ist Sie schon über 100 Millionen Dollar wert.

Veröffentlicht von Martin Spiecker am 29.01.2021
Autorin: Clarissa Schott